Oikocredit veröffentlicht Bericht zum sozialen und ökologischen Wirkungsmanagement 2017
Oikocredit hat im Jahr 2017 über 36 Millionen Menschen im globalen Süden mit inklusiven Finanzdienstleistungen erreicht. Eine halbe Million landwirtschaftlicher Be-triebe profitierten von Oikocredits Finanzierungen, und 15.600 Haushalte bekamen durch Oikocredit-Mittel Zugang zu sauberem Strom. Die Genossenschaft hat Investitionen in Programme für Beratung und Schulungen ihrer Partner mehr als verdoppelt. Dies sind Ergebnisse des veröffentlichten Berichts zum sozialen und ökologischen Wirkungsmanagement 2017.
Amersfoort (Niederlande)/ Frankfurt am Main, 12. Juli 2018
Die internationale Genossenschaft Oikocredit hat ihren aktuellen Bericht zur sozialen und ökologischen Wirksamkeit veröffentlicht. Dem zufolge erreichte Oikocredit im Jahr 2017 mit ihren Partnern im inklusiven Finanzsektor über 36 Millionen Menschen im globalen Süden. 90 Prozent der Kundinnen und Kunden von Oikocredits Mikrofinanzpartnern sind Frauen. Damit liegt Oikocredit weit über dem Branchendurchschnitt, der bei rund 70 Prozent liegt.1
Ein weiterer Investitionsschwerpunkt von Oikocredit ist die Landwirtschaft. In diesem Bereich profitierten eine halbe Million landwirtschaftlicher Betriebe von Oikocredits Finanzierungen sowie Beratungs- und Schulungsangeboten.
Positive Ergebnisse konnte Oikocredit auch im Sektor erneuerbare Energien vermelden: 15.600 Haushalte im globalen Süden bekamen durch Investitionen von Oikocredit Zugang zu nachhaltiger Energieversorgung. Zum Vergleich: 2016 waren es 5.400 Haushalte. Gleichzeitig wurde dadurch der Ausstoß von 38.100 Tonnen CO2 vermieden, verglichen mit 6.960 Tonnen im Jahr 2016.
Insgesamt hat Oikocredit 2017 knapp 750 sozial orientierte Unternehmen im globalen Süden mit einem Kreditvolumen von über 980 Millionen Euro finanziert.
Der Bericht zur sozialen und ökologischen Wirksamkeit 2017 stellt auch die Ergebnisse der Genossenschaft im Bereich Beratung und Schulungen vor: Oikocredit konnte hier ihre Investitionen mehr als verdoppeln. 845.500 Euro flossen in Schulungs- und Beratungsprogramme, das sind 53 Prozent mehr als im Jahr 2016. Insgesamt 100 Oikocredit-Partnerorganisationen nahmen an den Programmen teil. Das Kapital für Maßnahmen zur nachhaltigen Stärkung der Partner stammt aus Oikocredit-Mitteln sowie von externen Geldgebern.
Thos Gieskes, Oikocredits Geschäftsführer, erklärte zur den Ergebnissen des Berichts: „Das Empowerment von Frauen ist essenziell für eine gerechte Gesellschaft. Wir sehen finanzielle Inklusion als grundlegend, um dies zu erreichen. Wir haben den Anspruch, unsere soziale Wirkung in jedem unserer Schwerpunktbereiche – Finanzielle Inklusion, Landwirtschaft und erneuerbare Energien – zu maximieren.“
Ging Ledesma, Direktorin für soziales Wirkungsmanagement und Anlegerbetreuung, sagte: „Wir stehen unseren Anlegerinnen und Anlegern sowie unseren Mitgliedern gegenüber in der Pflicht, unsere Versprechen einzulösen. Sie wollen wissen, was wir mit ihrer Unterstützung bewirken. Schulungen und Beratungen sind entscheidend für Oikocredits Arbeit als Katalysator für positive Veränderungen.“
Wie Oikocredits Investments Frauen erreichen
Margaret Karicho ist Inhaberin von Maggie Fashions und Kundin von Jitegemea Credit Scheme, das von Oikocredit finanziert wird. Sie verkauft Petticoats auf einem Modegroßmarkt im Bezirk Eastlands von Nairobi, Kenia. Margaret Karicho hat insgesamt drei Läden, das Geschäft läuft gut. Die Unternehmerin führt ihr Geschäft seit 1981. Nachdem sie im Jahr 2000 ihr erstes Darlehen erhielt, stieg ihr Umsatz um 50 Prozent. Ihr jährlicher Einzelkredit beläuft sich auf eine Million KES.
Analiza Docpano, Blumenzüchterin auf den Philippinen, ist Mitglied des von Oikocredit unterstützten Mikrofinanzinstituts RSPI. Analiza Docpano erhält Kredite von RSPI und unterhält dort auch ein Sparkonto. Seit 25 Jahren züchtet sie Blumen und konnte im Lauf der Zeit ihre Anbaufläche verdoppeln. Ihre Blumen kommen zum Verkauf nach Manila; auf der Farm sind auch ihr Mann und ihre Schwiegereltern beschäftigt. Was ihre Ziele sind? Dass ihre Kinder einen Schulabschluss erhalten und gute Arbeitsstellen finden.
Sara Sonia Garcia Perez ist Imkerin der vierten Generation und Mitglied bei Miel Mexicana, einer von Oikocredit finanzierten Genossenschaft für die Produktion und den Vertrieb von bio-fairem Honig. Für die Imkerin lohnt sich die Mitgliedschaft bei Miel Mexicana unter anderem deshalb, da sie so höhere Preise für ihren Honig erzielt.
Die Näherin Suparna Samanta erstand 2014 ein Heimsolarsystem von Punam Energy, einem indischen Sozialunternehmen, in das Oikocredit investiert. Gerade in einem Land, in dem es Abends früh dunkel wird, ist elektrisches Licht existenziell wichtig: Suparna Samanta kann auch nach Einbruch der Dämmerung noch nähen und ihre Töchter können lernen. Zwar wurde das Dorf der Familie kürzlich an das Stromnetz angeschlossen, doch kann sie so ihre Kosten dank der Solananlage senken und bei Stromausfällen vom Netz unabhängig.
Hinweis an die Redaktion
Oikocredits Bericht zum sozialen & ökologischen Wirkungsmanagement
Der vollständige Bericht kann hier heruntergeladen werden.
Über Oikocredit
Seit über 40 Jahren bietet die internationale Genossenschaft Oikocredit als weltweiter sozialer Kreditgeber Finanzierungslösungen für Partnerorganisationen im globalen Süden an. Investitionsschwerpunkte sind inklusive Finanzdienstleistungen, Landwirtschaft und erneuerbare Energien. Oikocredits Darlehen, Kapitalbeteiligungen sowie Beratungs- und Schulungsprojekte unterstützen einkommensschwache Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika dabei, ihren Lebensstandard dauerhaft zu verbessern. Oikocredit finanziert über 700 Partner; die Projektfinanzierungen der Genossenschaft beliefen sich zum 31.03.2018 auf insgesamt 970 Millionen Euro.
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