Was bewegt unsere Vorstandsmitglieder?

Was hat dich inspiriert, für den Vorstand des Oikocredit FK Hessen-Pfalz zu kandidieren?

Wie es häufig so ist: ich wurde gefragt, ob ich mir eine Mitarbeit im Vorstand vorstellen kann, und ich konnte diese Frage aus zwei sich ergänzenden Gründen bejahen.
Erstens, ich bin 2015 zu Oikocredit durch eine Erbschaft von meiner Mutter gekommen. Sie war kirchlich stark engagiert und schon seit 1984 Mitglied bei Oikocredit, also eine richtige Pionierin in diesem Bereich. Mit meinem Engagement bei Oikocredit kann ich somit das Erbe meiner Mutter in ihrem Sinne weiterführen. Zweitens, da ich selbst beruflich aus dem Banken & Finanzbereich komme, bringe ich außerdem ein persönliches Interesse an diesen Themen mit.

Was machst du beruflich?

Ich arbeite als Direktorin bei EY im Bereich Nachhaltigkeitsberatung für Banken & Finanzinstitute und beschäftige mich mit allen ESG (Econonomic, social und governance) Aspekten mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Welchen Blick hast du auf das Thema “Faire Finanzen“?

Das ist für mich ein wichtiges Thema, denn damit beschäftige ich mich auch in meinem beruflichen Kontext. Das Thema Inklusion spielt für mich dabei eine große Rolle, das heißt den Zugang zu Finanzdienstleistungen zu ermöglichen. Die Frage der Wirkung von Finanzierungen beschäftigt mich zusätzlich. Hier kann es bei der Herstellung von Produkten um die Wirkung der Produkte selbst gehen. Zunehmend ist es allerdings auch von Interesse, sich die Auswirkungen der Produktionsprozesse anzuschauen und diese zu bewerten. Auch der Soziale Impact muss da mitberücksichtigt werden.
Für mich ist die Fair Finance Week, die jedes Jahr von den Nachhaltigkeitsbanken in Frankfurt und unserem Förderkreis veranstaltet wird, dafür ein wichtiger Richtungsgeber. Oikocredit gestaltet die Fair Finance Week immer aktiv mit, ich selbst habe die Veranstaltungen bisher gezielt aus beruflichen Gründen besucht.

Hast du schon Ideen und Pläne für deine Arbeit im Vorstand?

Im Moment bin ich noch in der Startphase. Silvia, unsere Geschäftsführerin, wird noch ein On-Boarding-Gespräch mit mir führen. Ich nehme mir im Juni Zeit für einen zweitägigen Besuch in der Zentrale von Oikocredit in Amersfoort, anschließend trifft sich der Vorstand zu einem gemeinsamen Klausurwochenende. Ich denke, dass sich meine Vorstellungen bis dahin konkretisiert haben.
Auf jeden Fall werde ich bei der Aktualisierung des Grundsatzpapiers Finanzmarktpolitik des Förderkreises mitwirken. Ich stelle mir vor, dass ich mein Wissen und auch meine Kontakte aus dem beruflichen Kontext gut in meine Vorstandarbeit einbringen kann. Auch möchte ich dazu beitragen, in der Öffentlichkeit das Bewusstsein für das Thema Faire Finanzen zu erhöhen.

Was ist dir sonst noch wichtig?

Da fällt mir spontan das Thema Biodiversität ein, dieses Thema steht momentan noch nicht im Fokus von Oikocredit, sollte aber einen höheren Stellenwert erhalten. Der Vortrag von Frauke Fischer auf der Mitgliederversammlung in diesem Jahr war ein wichtiger Impuls für den Förderkreis. Hier können wir auch nach Kooperationen Ausschau halten, beispielsweise mit den GemüseheldInnen in Frankfurt.

Das Gespräch führte Beate Hermann-Then