Rückblick: Länderabend Indien
Am 14.11. lud die Regionalgruppe Rhein-Main zu einem Abend rund um Indien ein – unter dem Motto „Land vieler Realitäten“ gab es Interessantes zu hören und Leckeres zu probieren. Wer den Abend verpasst hat, kann hier einige Eindrücke gewinnen.
Das Format "Informieren und Genießen, das jedes Jahr ein Oikocredit-Partnerland in den Fokus stellt, zeigte sich dieses Jahr wieder von seiner besten Seite. Mit drei informativen Kurzvorträgen, einem dreigängigen indischen Menü und Sitar-Musik war das Programm abwechslungsreich und reichhaltig.
Ein wichtiges Thema, das in allen drei Vorträgen mitschwang, ist: So einfach ist Indien nicht. Das Land ist nicht nur sehr groß, sondern auch sehr vielfältig.
Heidemarie Pandey berichtete über die geographische, religiöse, ethnische und wirtschaftliche Vielfalt, die das Land in sich vereint - und es manchmal spaltet. Mit einem Wirtschaftswachstum von 7% und großer Erfolge bei der Bekämpfung von Armut scheint sich Indien rasant in die Zukunft zu bewegen. Gleichzeitig gibt es große Unterschiede zwischen Arm und reich und extreme Unterschiede im Lebensstandard zwischen Stadt und Land.
Der Vortrag von Sumeet Anand legte den Fokus auf Frauen in Indien. Auch sie erzählte von sehr unterschiedlichen Lebensbedingungen, aber auch beispielhaft von Gestaltungsmöglichkeiten, die Frauen nutzen. Von Kamala, die Wertstoffe sammelt und dabei häufig nur wenige Cent pro Sack erhält. Damit unterstützt sie jedoch Ihre Familie. Von Nancy, die sich für die Beamtenlaufbahn bewerben wollte, aber von Ihrem Vater nicht unterstützt wurde und die Aufnahmeprüfung darum nicht machen kann. Stattdessen begann sie, zu nähen und ihre Kleider im Internet vorzustellen. Damit wurde sie so erfolgreich, dass eine ihrer Kreationen auf dem roten Teppich in Cannes getragen wurde. Und davon, dass es sehr erfolgreiche indische Unternehmerinnen gibt, die internationale Firmen wie Pepsi oder Chanel führen.
Im dritten Vortrag des Abends sprach Ulrike Schmidt-Hesse über die Arbeit von Oikocredit in Indien. Das Besondere ist: Oikocredit ist oft der erste Kreditgeber, von dem junge Unternehmen einen Kredit erhalten. Das stärkt guten Initiativen den Rücken. Schmidt-Hesse hatte auf einer Studienreise die Gelegenheit, mit verschiedenen Frauen zu sprechen, die als Kundinnen der Oikocredit-Partnerorganisationen Spandana und Vredhi Kredite aufgenommen haben. Viele von ihnen nutzen ihr Einkommen, um in Bildung für ihre Kinder zu investieren.
Zwischen den Vorträgen wurde ein vegetarisches indisches Menü serviert, das von der gemeinnützigen Organisation Asha e.V. bereitgestellt wurde. Der Verein unterstützt die Schulbildung für Kinder in Indien.
Zum Abschluss gab der Musiker Ashok Nair eine kleine Einführung und ein Konzert auf der Sitar. In der gemütlichen Wohnzimmerathmosphäre des Treff38 konnten die Besucherinnen und Besucher so mit allen Sinnen ein kleine Reise nach Indien unternehmen.
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