Nur 1,5 Grad Ziel in Paris verhindert Klimakatastrophen
Zur Auftaktveranstaltung der zweiten Fair Finance Week Frankfurt diskutierten Experten und Praktiker den Zusammenhang zwischen Klima und Geldanlagen und appelierten sowohl an die Politik als auch an jeden Bürger ihren Beitrag zu einem klimafreundlichen Umgang mit Geld zu leisten.
Für Bürger hieße das, so Georg Schürmann von der Triodos Bank, ihre eigenen Sparrücklagen zu prüfen, ob sie dem Klima nützen oder eher schaden. Frau Dr. Happe von urgewald e.V. räumte ein, dass dies nicht immer einfach sei. So wären z.B. nicht alle Nachhaltigkeitsfonds frei von Investitionen in fosile Energien.
Hilfreich seien daher Informationen der Verbraucherzentralen oder unabhängiger Tests, die solche Anlageangebote prüfen und bewerten.
Besser als alle Bewertungen, meinte Herr Dr. Neumann vom BUND, wäre aber ein Vertrauen, dass man zu einer Bank oder einem anderen Anlageanbieter aufgebaut habe. Und am besten wäre es, wenn man selbst sehen kann, was das Geld bewirkt. Ein gutes Beispiel dafür sei z.B. eine Solaranlage in der eigenen Gemeinde, bei der die Anleger einen direkten Einblick haben, welchen Beitrag sie zum Energiewandel leisten.
An die Politik gerichtet forderten die Podiumsteilnehmer strenge Klimaschutzregelungen auf der Konferenz in Paris. In den Vorlagen für das Abschlussdokument sei noch immer offen, ob ein Maximum von 1,5 oder 2 oder gar 3 Grad vereinbart werden kann. Gerade in der aktuellen Diskussion über die Vermeidung von Fluchtursachen, müsse betont werden, dass nur mit einem 1,5 Grad Ziel die Chance bestehe weitere Klimakatastrophen zu vermeiden und damit die steigende Zahl an Klimaflüchtlingen zu begrenzen.
Die Veranstaltungen im Rahmen der Fair Finance Week 2015 stehen unter dem Thema "Die Rolle des Geldes für den gesellschaftlichen Wandel" und werden gemeinsam organisiert von der Evangelischen Bank, der GLS-Bank, der Triodos Bank und dem Oikocredit Förderkreis Hessen-Pfalz. Mehr zur Fair Finance Week finden Sie unter www.fair-finance-frankfurt.de.