Geld anlegen zum Nutzen anderer
Welche Werte bestimmen Geldanlage-Entscheidungen der Kirchen und tragen die Arbeit einer Nachhaltigkeitsbank. Darüber diskutierten am dritten Abend der Fair Finance Week Frau Dr. Brigitte Bertelmann vom Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und Herr Thomas Jorberg, Vorstandssprecher der GLS-Bank.
So enthält die Satzung der GLS-Bank die Formulierung: „Wer Geld anlegt, tut dies im Hinblick auf den Geldbedarf anderer.“ Es gehe bei nachhaltigen Banken also nicht darum, wie habe ich als Anleger am meisten davon, sondern was verursache die Geldanlage Positives. Bei Umfragen würde dies auch eine große Mehrheit der Bürger unterstützen, als Kunden jedoch verbleiben sie bei Ihrer klassischen Bank und richten ihre Anlageentscheidungen nicht nach sozialen Aspekten.
Die Evangelische Kirche in Deutschland hat im Jahr 2011 einen Leitfaden für ethische Geldanlagen aufgelegt und in diesem Jahr gerade die dritte Aktualisierung und Erweiterung veröffentlicht. Darin beschreibt sie, welche Bereiche der Geldanlage durch Negativkriterien ausgeschlossen sind und welche Bereiche positiv gefördert werden sollen. „Daneben wird es immer wichtiger, dass die Kirchen ihre Geldanlagen als Gestaltungsmittel begreifen und den direkten Kontakt zu Banken und den Begünstigten ihre Geldanlagen suchen“, so Dr. Bertelmann. Durch diese Form des Engagements könnten die Kirchen einen Einfluss nehmen auf die Gestaltung der Gesellschaft.
Archiv > 2016 > November
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- 17. 11. 2016 - Geld anlegen zum Nutzen anderer
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- 15. 11. 2016 - Hessischer Finanzminister Dr. Thomas Schäfer eröffnet Fair Finance Week 2016